Film Coaching
Teil 1 | 2: Fangen wir beim Drehbuch an.

Wofür wird man angefragt? Serie, Tatort, Kinofilm, Telenovela oder eine andere Vorabendserie? Wir neigen dazu, den Tatort über eine Serie und den Kinofilm über den Tatort zu stellen, den internationalen Film über den heimischen und das eine wichtiger zu nehmen als das andere. Das sollte man vermeiden, denn wenn man sich für ein Casting entschieden hat, ist eines wichtig:
Ich will überzeugen und gut spielen, egal in welchem Genre. Der Film wird irgendwann der Öffentlichkeit präsentiert und die Zuschauer sollen Gefallen an meiner Darstellung finden.
Eine glaubhaft gespielte Rolle überzeugt immer und prägt sich nicht nur bei den Zuschauern, auch bei CasterInnen und RegisseureInnen ein. Wenn ich mir diese Einstellung zu Herzen nehme, ist ein erster wichtiger Schritt für das Casting bereits getan.
Informieren
Der nächste Schritt, und das ist dringend zu empfehlen, sind die Namen, die auf dem Cover des Drehbuches stehen, nicht nur zu lesen, sondern auch zu recherchieren wer dahintersteckt. Wer führt Regie? Welche Filmfirma produziert? Wer hat das Drehbuch geschrieben? Wer macht das Casting? Darüber kann man sich dank Internet viele hilfreiche Informationen einholen und eventuell auch schon eine Vorahnung bekommen, wie der „Look“ des Filmes aussehen könnte. Übrigens, es ist sehr unprofessionell in einem Castingbüro zu sitzen und außer dem Namen nichts über die Arbeit desselben zu wissen.
Bei kleineren Rollen bekommt man meist nur ein paar Seitenauszüge des Drehbuches zugeschickt. Da heißt es dann nachfragen und Informationen einholen; beim Castingbüro, der Agentur oder notfalls bei KollegInnen.
Das Drehbuch
Egal ob für Film oder Theater, das erste Lesen einer Rolle sollte ein besonderer Moment sein. Wir neigen dazu, die Seiten schnell zu überblättern um zu schauen, wie viel Dialog man hat, ob „krasse“ Szenen vorkommen und viel oder wenig Text. Und dann irgendwann liest man das gesamte Buch.
Wesentlich sinnvoller ist es, wenn man sich Zeit nimmt, das Handy auf lautlos stellt, dafür sorgt, dass man nicht gestört wird und dann in aller Ruhe, möglichst wertfrei das Buch liest. Mit wertfrei ist gemeint, dass man nicht über die Qualität des Drehbuches urteilt, keine besseren oder schlechteren Rollen herauskristallisiert und vor allem seine eigene Rolle nicht in den Vordergrund stellt. Das ist gar nicht so einfach, aber wenn es gelingt, schafft man sich so einen anfänglichen, wunderbaren Gesamtüberblick über alles. Man hat eine erste, unbefangene Begegnung mit dem Text/Drehbuch und wenn man die Bilder zulässt, die dabei entstehen, sieht man auch den Film zum ersten Mal. Natürlich nur in seiner eigenen Fantasie, aber letztendlich ist die es, die dann in einem weiteren Schritt die Rolle gestaltet.
Im nächsten Blog über Film Coaching findet Ihr einige nützliche Anregungen zur Rollernerarbeitung. Stay tuned!
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