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Ein Dialog mit sich selbst

Aktualisiert: 29. Jan. 2022

Gedanken zum Thema selbstreflektierendes Schreiben.



Leider ist das Schreiben für eine vertiefende Selbstreflexion ist in unserer beschleunigten Gegenwart beinahe in Vergessenheit geraten. Aber wie nachhaltig ist eigentlich das, was man in einem Coaching oder einer Unterrichtseinheit erkennt oder versteht? Was im Moment neu und inspirierend erscheint, ist oft nach kurzer Zeit nur noch schemenhaft erinnerbar. Was man dagegen aufschreibt, bleibt, es ist dem Vergessen entrissen. Seien es Ziele, Ideen, Erfahrungen, Vorsätze, Ängste oder herausragende Erlebnisse. Der Schreibende kann das, was er denkt, noch einmal „von außen“ betrachten und befragen. Die Selbstreflexion und die Vertiefung des eigenen Denkens und der eigenen Gefühle sind also im Prozess des Aufschreibens bereits integriert. So unterstützt das Schreiben ganz von alleine eine vertiefte Selbsterkenntnis, fördert die Wahrnehmungsfähigkeit und – das Erfreuliche daran – es steht jedem offen. Vorkenntnisse oder literarische Begabung sind nicht vonnöten.

Das selbstreflektierende oder therapeutische Schreiben lässt sich am besten von seiner Zielsetzung her definieren.


Wer aus therapeutischen Gründen schreibt, tut dies, um sich von einem Leid, einer Frustration, einer misslichen Lage und den damit verbundenen negativen Gedanken und Gefühlen zu befreien.

Literarischem Anspruch und dem Gedanken an eine Veröffentlichung der Texte kommt anfangs nebengeordnete Bedeutung zu.


Für wen ist es geeignet?


Ich biete das therapeutische bzw. selbstreflektierende Schreiben jenen Personen an, die sich grundsätzlich psychisch stabil empfinden, aber dennoch gewisse erlebte negative Erfahrungen aufarbeiten wollen. Der Schreibprozess erleichtert diesen Vorgang, da er einerseits eine intensive Beschäftigung mit dem gewählten Thema voraussetzt, andererseits aber auch gleichzeitig eine wohltuende Distanz verleiht, denn der Weg des Schreibens verläuft vom Herzen durch den Kopf über die Hand auf das Papier. Was ich vor dem Schreiben als wo mögliches Gefühlschaos in mir trug, ist jetzt geordnet und in irgendeiner Weise strukturiert vor mir niedergeschrieben. Ich kann es wieder und wieder lesen, neu strukturieren und mit Abstand betrachten. Diese Distanz kann noch vergrößert werden, indem man als Schreibübung von sich in der 3. Person berichtet. So können belastende Ereignisse in einen verständnisvollen Zusammenhang gebracht werden. Denn Schreiben ist ein Methode, die Welt und zwar die Außen- und die Innenwelt zu versehen und zu strukturieren.

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