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Kleine Worte – große Wirkung

Enjoy the little things.



Durch unsere Wortwahl heben wir beim Sprechen bestimmte Aspekte in den Vordergrund, während wir andere in den Hintergrund stellen. Schauen wir uns folgende Verbindungswörter an: „und, aber, obwohl“.


Es sind scheinbar unbedeutende Worte, aber sie können stark Sinn verändernd wirken und den Fokus des Gesagten entscheidend verlagern. Wenn ich z. B. sage: „Heute scheint die Sonne, aber morgen wird es regnen“. Was tritt da in den Vordergrund? Dass es morgen regnen wird. Dass heute die Sonne scheint, wird eher vernachlässigt. Werden die beiden Aussagen durch das Wörtchen und verbunden: „Heute scheint die Sonne und morgen wird es regnen“, dann werden beide Aussagen gleich stark betont. Und wenn ich sage: „Heute scheint die Sonne obwohl es morgen regnen wird“, bleibt unsere Aufmerksamkeit eher an der ersten Tatsache hängen, nämlich dass heute die Sonne scheint, während der morgige Regentag zweitrangig wird.

 

Diese Art der Sensibilisierung für Sprache lässt sich auch mit anderen Aussagen beliebig üben:

„Heute bin ich glücklich, aber ich weiß, dass das nicht anhalten wird“. „Heute bin ich glücklich, und ich weiß, dass das nicht anhalten wird“. „Heute bin ich glücklich, obwohl ich weiß, dass das nicht anhalten wird“.

 

Ebenfalls interessant ist diese Beispiel:


„Du kannst tun, was du willst, wenn du bereit bist, hart genug zu arbeiten.“ Dieser Satz beinhaltet zwei signifikante Aussagen. „Du kannst tun, was du willst“ und „wenn du bereit bist, hart genug zu arbeiten“. „Tun, was du willst“ wirkt sehr motivierend. Wer möchte das nicht? Aber „hart arbeiten“ schreckt doch manchen zurück. Beide Aussagen sind in ihrer Gegensätzlichkeit jedoch in dem einen Satz verbunden, wobei die Aussage „Tun, was du willst“ dominiert. Der Satz vermittelt also eine eher motivierende, positive Atmosphäre.

Was aber passiert, wenn wir die Aussage umkehren und sagen: „Wenn du bereit bist hart genug zu arbeiten, kannst du tun, was immer du tun willst.“ Die Aussage enthält die gleichen Wörter, die motivierende Wirkung wird jedoch stark abgeschwächt, weil die Aufforderung „hart zu arbeiten“ in den Vordergrund rückt. Das „tun, was du willst“ scheint hier eher eine Belohnung für das „harte Arbeiten“. Obwohl der Unterschied recht subtil ist, kann er maßgeblich beeinflussen, wie eine Botschaft aufgenommen und verstanden wird.


Es lohnt sich also auf unsere Sprache und auf was und wie wir es sagen, gut zu achten. Neugierig geworden? Dann gerne hier entlang.

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